Editorial 2022
Liebe Leserin, lieber Leser
Wir können zufrieden aufs Jahr 2022 zurückblicken: Die Wohn- und Beschäftigungsplätze der Stiftung andante waren im vergangenen Jahr sehr gut ausgelastet. Auch die Beratungsangebote der Stiftung andante waren gut nachgefragt. Und der allgemeine Fachkräftemangel traf uns (noch) nicht: Wir konnten bei Abgängen stets gut qualifizierte Mitarbeitende gewinnen. Sogar aus finanzieller Sicht können wir mit dem 2022 zufrieden sein. Ein guter Jahresabschluss fällt nicht einfach vom Himmel. Er wird gemeinsam errungen und viele Faktoren spielen eine Rolle. Wesentlich für den Erfolg im Jahr 2022 waren unsere überaus engagierten Mitarbeitenden und unser Geschäftsleiter Thomas Diener. Sie alle wollen den ihnen anvertrauten Menschen mit Beeinträchtigung tagtäglich gerecht werden. Auch uns vom Stiftungsrat ist es sehr wichtig, dass unsere Klientinnen und Klienten einfühlsam und kompetent betreut, begleitet und gefördert werden. Wir alle wollen gemeinsam überzeugende Dienstleistungen erbringen und doch dürfen wir dabei etwas nie aus den Augen verlieren: die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Das ist sehr anspruchsvoll. Unserem andante-Team ist dies im Jahr 2022 sehr gut gelungen. Dafür danke ich allen Beteiligten herzlich.
Die Schweizer Behindertenpolitik steht aktuell an der Schwelle zu einer neuen Ära: Weg von der Fürsorge, hin zur Selbstbestimmung und Inklusion. Immer mehr Menschen mit Behinderung wollen selbst über ihre Wohnsituation bestimmen. Sie fordern ihren Platz in der Arbeitswelt und sie verlangen ungehinderten Zugang zum ganzen gesellschaftlichen Leben.
Wir wissen noch nicht, wie wir in allen Lebensbereichen den Menschen mit Beeinträchtigung mehr Selbstbestimmung und Inklusion ermöglichen können. Den Weg zum Ziel kennen wir noch nicht. Aber wir wissen: Wer Neuland betritt, macht dies Schritt für Schritt. In diesem Sinn bin ich stolz darauf, dass die Stiftung andante bereits erste innovative Schritte entwickelt hat. Ich freue mich sehr über das grosse Interesse des andante-Teams am neuen Zürcher Selbstbestimmungsgesetz und bin sicher, dass wir zwar noch viele Hürden zu nehmen haben, aber schon im nächsten Jahresbericht über erste Erfolge berichten können.
Pearl Pedergnana
Präsidentin des Stiftungsrats andante